Tourtag 13 – „Zurück in die Vergangenheit“

Heute war Geschichtstag. Zumindest hat es sich teilweise so angefühlt. Zurückversetzt in die Zeit vor der Wende…und an meine Jugend. Schon lange keine Kirschen mehr geklaut und so nah ein Storchenpaar beobachtet.

Neben dem ein oder anderen Immobilien Überbleibsel der DDR waren es heute aber vor allem die Strassen, die zu schaffen machten. Vielleicht waren sie auch der Grund dafür, dass meine Hinterradbremse erst die Funktion einstellte und dann beschloss, sich in ihre Einzelteile zu zerlegen…

Zum Glück kam ich rechtzeitig in Stralsund an, um das Fahrrad noch in eine Werkstatt zu geben. Ob der Schaden behoben werden kann, erfahre ich allerdings erst morgen früh. Positiv denken! Dann hab ich vielleicht noch etwas mehr Zeit, mir das schöne Hansestädtchen anzuschauen. Wusste gar nicht, dass hier die Original „Gorch Fock“ vor Anker liegt. Nein, nicht der Nachbau aus den 50ern, der bis heute der deutschen Marine als Ausbildungsschiff dient, vielmehr ist es das „Original“ aus den 30ern!😉

Überhaupt ist Stralsund nicht nur super wieder hergestellt, auch gibt es einiges Geschichtliches zu erfahren. So zum Beispiel beim Essen im Scheele-Hof (kann ich nur empfehlen). Es ist das Geburtshaus von Carl Wilhelm Scheele (1742-1786), einem Chemiker, der zur Entdeckung mehrere Elemente, u.a. auch des Sauerstoffs, beigetragen hat! (Lernt man beim Essen einer typisch norddeutschen, leckeren Speise: Labskaus!, siehe Titelbild)

Zurück zur Tour: 130 km waren es heute, die ich Dank einer zweiten Batterie (an Jürgen Wenzel von Fahrrad Stadler nochmals meinen Dank!) und trotz ca. 40 km Kopfsteinpflaster-Strasse in unter 5 Stunden zurückgelegt habe. Das hatte allerdings auch seine Auswirkungen auf meinen Gluteus Maximus.😎 Heute kommt zum ersten Mal die Calendula-Salbe nicht prophylaktisch zum Einsatz sondern sozusagen „postum“. Eine Wohltat, auf der weichen Matratze zu liegen.

Morgen geht es dann – wenn das Rad repariert ist – weiter an den nordöstlichsten Punkt meiner Reise: Heringsdorf auf der Insel Usedom.

 

 

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Tourtag 12 – „Vom Winde verweht!“

So langsam geht mir der ständige Gegenwind hier oben ganz schön auf den S… . Hatte mich heute schon auf die „kurze“ Etappe gefreut – leider vergeblich. 90 km, davon mindestens 70 km geprägt vom Kampf gegen die Wand, die sich vor mir befand, liessen mich unweigerlich wieder an Einstein und seine Theorie denken. Der schwächelnden Akku und teilweise tiefe Sandwege trugen ihr übriges dazu bei.

             Ein origineller Name für eine Kleingartensiedlung 😀!

Jedoch, um ein anderes Sprichwort zu bemühen: „Immer, wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her“, kam in meinem Fall das „Lichtlein“ in Form eines Fahrradgeschäftes mit E-Bike Ladestation daher, die ich natürlich gern nutzte, um für die restlichen km Energie zu tanken. Besten Dank dafür und für die Getränke, die mir das Team des BM-Radladens gab.

Kleines „Highlight“ heute: die Altstadt von Wismar. Echt sehenswert!

Nach 4:25 h Netto-Fahrtzeit erreichte ich endlich Rostock mit dem Penta-Hotel, mein Nachtquartier für heute, bevor es morgen um 11:33 h, wenn es der Bahn-Gott will, zurück nach Frankfurt geht.

Ich melde mich am 26.06.18 wieder, dann aus Stralsund mit Tourtag 13.

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Tourtag 11 – „Bäter de buuk platzt as dat wat oewerblifft!“

Nach 116 km heute und insgesamt fast 1.100 km (die 1.000 km Marke wurde heute geknackt), braucht man sich über diesen Spruch keine Gedanken machen. Ein leerer Teller ist obligatorisch. So lieb ich es: „Fang des Tages“ ist hier Tatsache und nicht nur ein Marketingspruch des Restaurants. Der Babysteinbutt, frisch vom Kutter, war einfach zubereitet, aber super lecker. Das typisch regionale Dessert „Mecklenburgische Götterspeise“ aus eingemachten Kirschen, in Rum getränktes Schwarzbrot und Schlagsahne hab ich mir dann doch verkniffen, werde es aber bestimmt mal machen, wenn ich zurück bin.


Los ging es heute erst um 11 h nach gemütlichem Frühstück am Strand. Irgendwie wollte ich gar nicht weg, ist es hier auf Fehmarn doch wie im Urlaub. Anyway-ich musste wieder zurück aufs Festland nach Scharbeutz. Den Weg kannte ich. Noch kurz am U-Boot Museum und einem Golfplatz vorbei und dann wieder Richtung Brücke.

Vorbei auch an der „Ostsee Erlebnisweit“ nur leider war ich wahrscheinlich zu spät und so hatte ich kein Glück, was den Rückenwind betrifft.

 

Das Wetter war wieder genial und die Strecke nach Boltenhagen führte über Timmendorfer Strand und Travemünde fast immer am Meer entlang, unterbrochen nur von einer kleinen Fährfahrt in Travemünde. Eine echt nette Gegend hier oben. Abseits der touristischen Hochburgen kaum Betrieb an den endlos scheinenden Sandsträndrn hinter den Dünen.

 

Und das Radeln macht in den leichten Hügeln extremen Spaß auf gut ausgebauten Radwegen .

Nach 5:15 h Netto-Fahrtzeit kam ich im kleinen Ostseebad Boltenhagen an. Rechtzeitig um das tolle 3:3 bei Portugal gegen Spanien anzuschauen, während ich oben beschriebenes Abendmahl genoss. Morgen geht es weiter in die Hansestadt Rostock. Dem letzten Ziel der ersten 2 Wochen meiner Deutschlandtour.

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Tourtag 10 – „Tag der Genüsse“

Was für ein geiler Tag. so stellt man sich Radeln vor. Bestes Wetter, weiß-blauer Himmel, den eigentlich die Bayern für sich beanspruchen, 23°C mit Sonne und Wind, der ausnahmsweise öfter aus der richtigen Richtung kam. Tolle Topographie, gut ausgebaute Radwege durch die leichten Hügel. Radlerherz, was willst Du mehr! Dabei hatte es kühl und wolkig angefangen, aber schon nach wenigen Minuten musste ich mich des Pullis entledigen und die Sonnencreme aktivieren.

Lübeck ließ ich schnell hinter mir, schliesslich hatte ich heute 128 km zu fahren.  Nur kurz hielt ich Inne…woher kam plötzlich dieser intensive Schokoladenduft? Nach 30 Meter an einer Kreuzung wusste ich, woher es kam. 😀 Schwartau macht hier u.a. die Corny-Riegel und anscheinend war heute die Schokovariante in der Produktion.

Vor Oldenburg war ich so im  Flow, dass ich erst beim Ortsausgangsschild bemerkte, dass ich durch die Stadt gefahren war. Hinter Oldenburg kam dann der nächste Genussflash. An einem Feld mit  Kamillenblüten … Leute ich sage Euch, ein Duft der nicht hätte betörender sein können. Wie in einem Blütenhonigfass. Jetzt verstehe ich, warum die 🐻 so gern Honig naschen. Am liebsten hätte ich mich hingelegt und wäre liegen geblieben. Ging ja aber leider nicht… dafür ging es weiter nach Scharbeutz an der Ostsee.

Das Einzige, was mich danach noch aufhielt, war ein kurioses Tor kurz vor der Fehmarn-Brücke. Man muss erst mal drauf kommen, dass man nicht dem breiten Weg folgt, sondern durch ein verranztes  Gatter gehen muss, um auf die Brücke zu kommen.

Die letzten km haben sich wieder gezogen. Scheint ein Phänomen: Da fährt man 125 km völlig losgelöst und kurz vorm Ziel wollen die Meter nur noch langsam weniger werden. Noch kurz durch den Hafen und einmal um die Hafenbucht und nach 4:58 h Nettofahrtzeit hatte ich es geschafft.

Endlich am Ziel, gleich mal zum Strand. Der Beck’s Dreimaster liegt auch schon vor der Küste – wie bestellt.😎 Das Wasser ist 🐖kalt. Deshalb nur ein Fussbad und Strandspaziergang. Anschließend ne heiße Dusche und Essen fassen auf der Terrasse im Strandkorb mit anschließender Möwenfütterung.

Morgen geht es wieder zurück aufs Festland in Richtung Ostseebad Boltenhagen. Mal schauen, ob Rainers Vermutung, der Wind würde in Wassernähe Nachmittags die Richtung wechseln, richtig ist. Heute hatte ich bei der Anreise am Nachmittag vorwiegend Rückenwind. Dann müsste es morgen Vormittag ebenfalls Rückenwind sein, wenn ich von der Küste weg fahre. 🤔😉

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Tourtag 9 – „Nix los im Norden!“

Eigentlich wollte ich noch ne Runde Golf spielen in Lüdersburg aber mein Körper meinte, es wäre besser, es nicht zu tun. So schwang ich mich heute Vormittag um 11 Uhr aufs Rad und begann die 66,5 km Tour nach Mölln, inklusive eines Abstechers nach Seedorf am Schaalsee. Eigentlich wollte ich dort ins Kühle Nass springen aber bei 15°C Lufttemperatur überlies sich doch besser den Fischen das Schwimmen im klaren Wasser.

Es war der bisher einsamste Tag meiner Tour. Wunderschöne Alleen, vom sandigen Wanderweg bis Bundestrasse war alles vertreten. Nur anscheinend die Menschen hier in der Gegend sind ausgeflogen. So befuhr ich fast Menschen- und Autoleere Straßen und Wege.

Einzige Begegnungen war ein schweigsamer Sitzradfahrer ein paar Rinder und ein Bienenvolk. 😉

Bei Lauenburg ging’s über die Elbe, wobei der von Komoot angegebene Radweg zur Brücke hoch nicht fahrbar war.

 Wie soll man da mit einem 40 kg Rad hoch kommen?🤔

Auf halben Weg wurde ich durch ein kleines Freiluftmuseum daran erinnert, dass ich an der alten Zonengrenze entlang fuhr. (Linkes Foto: Darstellung der damaligen Grenzbebauung)

Es waren heute zwar nur 70 km (statt der angegebenen 66,5), aber die waren anstrengend wie 100. Lag wohl am ständigen Gegenwind (zu sehen an der stehenden Fahne) und die gefühlt, ewig leichte Steigung.

Kurz vor Schluss kam noch ein kleines Schreckerlebnis 😳 wie am 2. Tag.  Noch 4 km Batteriereserve, noch 3 km bis zum Ziel und plötzlich wieder ein „Singletrail“ im Wald mit Steigung. Ich sah mich schon wieder schieben. Das Universum meinte es aber dieses Mal gut mit mir. Einer kurzen Steigung folgte eine steile Abfahrt über Laub bis kurz vors Ziel. Nur unterbrochen durch eine noch steilere Treppe im Wald. 😕

Morgen geht’s dann früh weiter an den nördlichsten Punkt meiner Tour – die Insel Fehmarn!

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Tourtag 8 „Akku leer!“

Wenn der Batterieakku leer ist, stellt der Motor seine Arbeit ein und die Beleuchtung geht aus. Anders ist es, wenn die körperlichen Akkus leer werden. Dann merkt man schnell, dass nichts mehr geht. So war es bei mir gestern Abend. Nachdem ich 150,9 km in einer Netto Fahrtzeit von 6:10 h hinter mich gebracht hatte gab mir mein Körper das unmissverständlich Zeichen: „Erst mal kurz hin legen!“ Daraus wurden dann 2 Stunden 😴. Es war eine neue Erfahrung, mit schon schwächelndem Fahrradakku nur im Eco-Modus oder ohne Unterstützung unterwegs sein zu müssen. Zum Glück zeigt die erste Fahrradwoche ihre Trainingswirkung.💪

Los ging es um 9 Uhr bei bewölktem Himmel und kühlen 20°C direkt Richtung Osten. Leider kam aus dieser Richtung auch oft der Wind. Vorbei an historischen und modernen Windmühlen…

.. über die Weser zum Städtchen Verden. Eine schöne Altstadt, in der man auch etwas mehr Zeit hätte verbringen können nur leider musste ich nach einer Radwerkstatt suchen, die ich glücklicherweise auch fand, um etwas Luft in meine Vorderradgabel-Stossdämpfer pumpen und den Radständer nachschauen zu lassen. Super nette Jungs dort!

Weiter in Richtung Osten zur Lüneburger Heide…

…bis ins fernsehbekannte Städtchen Lüneburg. Die Stadt, deren Name meiner Frau sofort bekannt vorkam aus der Fernsehserie „Rote Rosen“. 😀🌹Echt sehenswert!

Nach kurzer 2. Lade- und Trinkpause bei km 125,6 ging es auf die letzte „Etappe“ des Tages . Um 18:15 h war ich dann endlich am Ziel – das Schlosshotel Lüdersburg! (Man schläft allerdings in den schönen Zimmern des umgebauten Perdestalls)

Heute Früh fühle ich mich eigentlich ganz gut nach der Extrem-Strapaze gestern. Nur das rechte Knie zwickt ein wenig auf der Innenseite. Naja, wird schon wieder. Es sind heute nur 65 km nach Mölln.

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Tourtag 7 – „DGV-Invitational 2018“

Montag, 11.06.2018, 22:47 Uhr. Ein langer aber toller Tag geht zu Ende.

Bei bestem Wetter durften wir heute die Schläger schwingen beim DGV Invitational 2018. Offizielle Fotos gibts später. Nur 2 von mir…

Zum einen die Ergebnisliste (als Titelbild). Wie man sieht, ein nicht ganz so schlechtes Ergebnis. Zwar knapp am Podium vorbei mit der Mannschaft auf Platz 4 gelandet, aber dennoch sehr zufrieden.

Und Foto 2 von der Clubhausterrasse mit der Sonnenuntergangsstimmung. So könnten gern mehr Tage im Jahr enden. 😎

Morgen steht die Königsetappe der ersten beiden Tourwochen ins Haus. 145 km bis zu Schloss Lüdersburg.

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Tourtag 6 – Zeitfahretappe

Moin, Moin aus dem Norden,

Heute ganz kurz. Start um 10 h für nur 47 km. Die Strecke ist langweilig weil fast nur gerade aus und ausschließlich an der Bundesstrasse. Etwas erschwerend kommt wieder Regen hinzu.

Nettofahrtzeit 1:23 h Dank Tretunterstützungstufe „Power“ 😀. Danach gab’s erst mal einen guten Cappuccino in dem schönen Hotel „Forsthaus Heiligenberg“. Eine gute Adresse hier oben.

Völlig unerwartet: Ein Zimmer mit Badewanne 😀😀😀! Nach der letzten Nacht eine Wohltat. Und wie es der Zufall will, hat im gleichen Hotel auch noch mein Freund und „Wäschelieferant“ Jörg Schlockermann vom DGV eingecheckt, der freundlicher Weise den Transfer Hotel-GC Syke-Hotel organisiert.

Dann ist morgen komplette Radpause für mich. Dafür wird die Golfkeule geschwungen beim „DGV Invitational 2018“ auf dem Platz des Golfclub Syke.

…🖖

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Tourtag 5 – „Eistgleichmcquadrat“

„Alles ist relativ!“ Dieser Satz bewahrheitete sich heute wieder einmal.

Die Faktoren Geschwindigkeit, Steigung, Pulsfrequenz und Ladezustand der Batterie in Einklang zu bringen und zu bestimmen, wie man wann und wo fahren muss, damit man bis zu einem gewissen Zeitpunkt, mit leistbarer körperlicher Anstrengung und mindestens 1 % Batteriekapazität am Ziel ankommt, ist gar nicht so einfach und sehr relativ.

Beim Start heute früh hatte ich nur wieder die Strecke im Kopf – 103 km. Kein Gedanke daran, dass das platte Land, über das ich die letzten 2 Tage gefahren bin, hier plötzlich enden würde und schon vor Osnabrück die Topographie des Geländes eher an den Odenwald erinnerte als an die norddeutsche Tiefebene. Erst heute Abend, nach intensivem Google-Studium, weiß ich nun, dass es der Teutoburger Wald und das Wiehengebirge war, welches ich heute durchfahren habe. Mal ganz davon abgesehen, dass ich die Landesgrenze NRW-Niedersachsen überquert habe.

Wieder eine tolle Strecke, vorbei an vielen Einsiedler- und Reiterhöfen. So wenig Verkehr hatte ich bis jetzt noch nicht gehabt! Wirklich schööön einsam!

Aber zurück zu Einstein. Mehr Berge bedeuten mehr Kraftanstrengung und diese wiederum mehr Stromverbrauch. Was einerseits dazu führte, dass meine „Berechnungen“ bezüglich Tankstopp und Essenpause relativiert wurden und meine eigenen Kraftreserven früher zu Neige gingen, als erhofft.

Auch die Schönheit der Einsamkeit ist manchmal relativ, wenn man sich mit nur noch 3 % (= 8 km) Batteriekapazität gerade in einer solchen befindet, weit und breit kein Ort in Sicht ist und die nächste Steigung ansteht.

Umso mehr freut man sich, wenn nach der Steigung ein wunderbar schöner Ort Namens Ostercappeln „erscheint“, in dem es am Marktplatz auch noch einen Bioladen mit Bistro und eine öffentliche, kostenfreie Tankstelle für E-Bikes gibt…. Einfach wunderbar! Der Tourtag war gerettet.

Nach dem Mittagsmahl und dem fast schon routinemäßigen Päuschen auf der Parkbank ging es dann mit neuer Energie auf die letzten 38,6 km. Mit einer Netto-Fahrtzeit von 4:10 h für letztendlich 106 km kam ich gegen 16:30 h hier in Wagenfeld an. Und das Beste: Direkt gegenüber des Hotels gibt es eine kleine Brauerei mit Biergarten… Prösterchen !

 

By the way: Heute wurde die 500 km Marke geknackt!

 

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Tourtag 4 – “ Der Wille versetzt Berge!“

Man, tun mir die Beine weh – schon am Morgen… Das macht Mut für die kommenden 113 km von Duisburg-Baerl (wird übrigens Barl und nicht „Bärl) ausgesprochen!!!) nach Münster 😢. Um 9:45 h geht es los. Zum Glück hat mich das Unwetter gestern Abend nicht mehr erwischt und heute früh scheint wieder die Sonne.

Es geht zurück nach und durch Duisburg. Sicher ist Frankfurt die schönere Stadt aber die schöneren Graffitis und Radwege hat für mich unbestritten Duisburg und Umgebung. Wenn das Wetter gehalten und der Himmel nicht seine Tore mit Regenmengen geöffnet hätte, als würde man unter den Niagara-Fällen stehen, wäre das die schönste Strecke gewesen, die ich bis dahin gefahren bin.  Toll zu erleben, was man aus alten Straßen und Bahnlinien alles machen kann.

Aber bei aller Freude über den schönen Weg stieg die Chance, die Tour vorzeitig abzubrechen, stark an, als eine blinde 150 kg Qualle aus einem Auto auszusteigen versuchte und, obwohl in meine Richtung schauend, die Beifahrertür ohne Rücksicht so ruckartig aufstieß, dass ich nur mit Mühe ausweichen konnte. Die Vorstellung, was hätte passieren können, wenn man mit einem 40 kg Bike und knapp 30 Km/h eine Autotür rammt, ließ meinen Adrenalinspiegel blitzartig in die Höhe schnellen und die Charaktereigenschaften meines Sternzeichens (🦁) unwiderstehlich und schlagartig ausbrechen. Letztendlich war ich aber froh, dass km 47,5 am Tag 4 nicht das Ende meiner Tour bedeutete.

Dennoch, die Beine machten mir heute ganz schön zu schaffen und während der Fahrt im strömenden Regen kamen die ersten Zweifel. Zweifel? Nix da! Wer wird denn so früh schon aufgeben? Ich auf jeden Fall nicht! Und so kämpfte ich mich nach 116 km bis ins Biker-Paradies Münster und die Vorfreude auf ein schönes Abendmahl im Romantikhotel „Im Hof zur Linde“ ließ mich das Zwicken und Ziehen in den Beinen und dem Allerwertesten vergessen. Der Wille versetzt eben doch manchmal Berge!

Morgen geht es dann 103 km weiter in die Weltstadt Wagenfeld.

Übrigens: Wer mir sagen kann, welcher Kopf auf dem Bild zu sehen ist und wo der steht, den lade ich zum Essen ein. 😉

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